1. Leben als 3 D - Oberfläche und Schein
Eine Gesellschaftsform und ihre möglichen Lebensstile, die aus der avidya, dem Nicht-wissen um die universellen Gesetze von Sein und Nichtsein entsteht, spaltet notgedrungen die äußeren Formen
des Lebens von den ihm eigenen wesentlichen Grundlagen ab, die nährend sind und Harmonie und Ausgleichung bewirken können in anstehenden Wachstumsrhythmen.
Durch diese grund-legende Abspaltung vom meta-physischen Urgrund sind wir mit kollektiven Formen von Schmerz, Wut, Angst und vor allem mit materiellem Mangelbewusstsein konfrontiert. Wir
verlaufen uns -ohne wirkliche Orientierung- in den vielfältigen Möglichkeiten des Aussen, die Ersatz und punktuelle Befriedigung bieten – unbedeutende - nicht wirklich greifende Trostpflaster auf
den Schmerz des Abgetrenntseins vom wirklichen, „wahren“, weil universalen Leben, das um seine Seinsbestimmung weiß.
2. Die Tiefe, die Leuchtkraft und die Magie des Lebens
enthüllt sich im Wissen und in der lebendigen Anerkennung dessen, was wirklich und wahr ist. Das, was Leben wesentlich ausmacht erscheint als die innere, magische und unglaublich kreative Tiefe
der unmittelbaren Einheit der von „ im aussen“ erscheinenden Lebensformen mit dem formlosem, “inneren“ SEIN.
Aus der unmittelbaren Gegenwärtigkeit dieser Einheit entsteht
einheitliche Kraft, die das Leben trägt und die den alltäglichen, vielfältigen und oft widersprüchlich und konfliktbeladenen Lebensmomenten den inneren Raum zum freien Schwingen geben –
zum freien Schwingen mit dem, was grade IST.
Einheitliche Kraft entsteht aus der innersten Essenz all dessen, was „ICH BIN“ –
sie entkernt das Verschiedensein. Solange wir auf der Ichebene in Unterscheidungen und Abgrenzungen denken, werten und fühlen, schwingt unser Leben nicht frei.
Das Ich muss die Vielfalt verlassen, „sich selbst sterben“ (Raphael) in diesen Ebenen, um das Zentrum der Wahrnehmung in die ihm weniger vertraute innere essentielle Wirklichkeit zu
verlagern, in die stille Kraft des SEINS.
SEIN enthüllt unmittelbar und spontan WISSEN, das nicht der Wahrnehmung und den wertend-analytischen Funktionen des Ich-mind-Körpers entspringt. Dieses WISSEN, jenseits des Zweifels und
unkorrumpierbar, entsteht aus dem SEIN.
Die Berührung mit diesem WISSEN gibt unserem Leben neue Orientierung, neue Grundlagen und immer frische Motivation.
DIE Bewegung des Einens erscheint in allem, was sich manifestiert. Leben ereignet sich spontan und sucht sich immer wieder selbst in der Begegnung mit seinem innersten Wesen, dem
einheitlichen Sein – dem unbewegten Absoluten.
Einheitsfindung ist daher das zentrale universale Grundprinzip, durch das sich das Absolute in den Formen des Relativen wiederspiegelt.
3. Die Begegnung mit dem Absoluten
entmachtet das im materiellem Aussen verhaftete und ich oft hilflos im eigenen „müssen“, „sollen“ und „wollen“ verstrickende Ich. Ein solches Ich hängt zwischen Vergangenheit und Zukunft im
Denken – es ist nie ganz im Hier und Jetzt und vor allem nie tief zufrieden und eins mit dem, was Jetzt ist.
Ein solches Ich lebt also nie wirklich – es bleibt in der schöpferisch-projektiven Ebene der Zeit- Raumbeziehungen hängen.
Tiefe Seinserfahrungen, ausgelöst durch die Seins-gleiche von Ich und Absolutem, liegen wie kostbare Perlen der Wahrheit und Schönheit in uns. Sie wirken lange nach, rütteln an den bisherigen
Formen unseres Fühlens und Denkens und setzen in uns die Sehnsucht frei, mehr die Einfachheit dieser SEINS-Wirklichkeit zu leben. Das Ich beginnt zunehmend, sich weniger durch die zahlreichen
illusionären Möglichkeiten der Ersatzbefriedigungen, die im Aussen liegen, zu nähren als vielmehr durch den tief nach innen ausgerichteten beständigen Bezug auf das Absolute.
4. Leben, das ungetrennt ist vom Absolut-Einen
ändert unsere Lebensqualität schlagartig.
Unser Leben wird- jenseits des Ichbewusstseins- durch das unmittelbar aus dem Sein aufsteigende Wissen geführt, das tiefe Weisheit ist und als solche handelt und kreative Fülle und Bewegung in
die karmischen und starren Lebensmuster des Ich bringt.
Mögen die Kontroll-Bedürfnisse des im Alten und in Ängsten gefangenen Ichs noch so groß sein, die durch den Selbst-bezug verstärkt fließende einende Kraft katapultiert das Ich in einen Zustand
der Hilflosigkeit und konfrontiert es mit seiner zunehmenden inneren Aushölung, bis es nurmehr eine leere Hülle ist in der Angleichung an das Absolute.
5. Das Ich
beginnt zu ahnen, das es nicht wirklich eine Hauptrolle spielt im Leben, auch keine als Regisseur oder gar als Geschichten-Schreiber – es beginnt zu ahnen: als Ich bin ich un-wesentlich – Ich Bin
starr programmiert – unfreier und zugleich intelligent-frei schwingender Teil der unermesslichen Schöpfungsbewegung, die aus dem ewig stillen nichtdefinierten Absoluten aufsteigt und nur für
einen kurzen Augenblick andauert.
Egal, wie das Ich gestrickt ist, welche Widerstände, Abgründe, Widersprüche oder Verhaftungen im Weltlichen es beherbergen mag, wenn es Zeit ist, enthüllt sich seine wahre Natur un-erwartet und
völlig mühelos als Geschenk des Lebens an sich selbst.
mehr noch:
In der Kollision des „Ichs“ und der ihm eigenen Vorstellung, eine separate Individualität zu haben, in der Kollision dieses Ichs mit dem Ewigen, beginnen schöpferische Formen, die ihre
Lebendigkeit aus dem Vergangenen holen, zu bröckeln. Zentrale Schöpfungsmuster – bisher wirksam dadurch, dass das Körper-Geist- Ich sich mit ihnen identifiziert hat – entsprechend gedacht,
gefühlt, gehandelt hat – Formen, die bisher für das ich „lebenswichtig“ und „lebenswert“ waren, zerfallen, werden schal – ihre Inhalte entleeren sich, die Schöpfungsenergie dieser für den
bisherigen Lebensentwurf des Ichs so bestimmenden Muster wird still,
und Heilung geschieht spontan auf vielen Ebenen ...........
6. Das Leer-werden des Ichs
ist gesetzmässig gebunden an die beständigen Bewegung des EINENS, denen das zwischen der Vergangenheit und der Zukunft hängende Ich in dieser Phase ausgeliefert ist. Die einheitliche Kraft,
aufsteigend aus der stillen Leere des Jetzt, nimmt zu und weitet das langsam sich von seinen Identifikationen und Definitionen leerende Ichbewusstsein aus.
Die Hingabe an das Einfache Sein bringt reines Gewahrsein mit sich. Die Süsse des Honigs dieses „Zustandes“ wird wichtiger als alle Reize und Ablenkungen der Bewegungen des Lebens.
Das Ich findet das Wahrnehmungzentrum, durch das es Welt erfährt, jetzt zunehmend aus dem Zentrum des entleerten inneren Raums - dies bedeutet – es entlässt in wichtigen Lebensthemen (Sexualität
– Familie, Ersatzleben) Festlegungen und Konzepte mit denen es identifiziert ist - es wird frei schwingend – ohne seine „Erdanbindung“ aus seiner vergangenen Geschichte zu nehmen oder sich durch
in die Zukunft projizierte Pläne oder Wünsche zu definieren.
Das Ich „verliert“ seine Lebensgeschichte und gleichzeitig das, was dieser zugrunde gelegen hat, seine Seelengeschichte, d.h. die vorgeburtlichen Prägungen.
Wir betonen:
das Ich und die Vorstellung von „seiner“ Lebensgeschichte nährt sich aus einer Reihe von Identifikationen mit Schöpfungsmaterial des universellen Bewusstseins, das entsprechend
der vorgeburtlichen Prägungen und Resonanzen die Ereignis-gleichen des äusseren und inneren Icherlebens ausgestaltet.
Die Geschichte des Ich widerspiegelt die (in der Sprache der linearen Zeit ausgedrückt) vorgeburtlichen Prägungen des Bewusstseins, das durch den aktuellen Körper-Verstand wirkt.
Das Ende der Schöpfungsgeschichte des Ich, das Leerwerden der lebensgeschichtlichen Inhalte, ausgelöst durch das Gewahrsein unserer wahren Natur, ist der Anfang des Gleichklangs von LEBEN
und SEIN.
Es enthüllt sich das Leben als Tanz der universellen Schöpfung, als unendlicher Traum, der „immer frisch“ (Ramana), dh., durch Vergangenes nicht konditioniert, aufsteigt aus
Nicht-Definiertem, aus dem EINEN ABSOLUTEN.
7. Das Körper-Bewusstsein
setzt die Verschiebung des Zentrums der Wahr-nehmung vom Ichkern in die Stille Kraft des Einen, die sich im Inneren des Ich vollzieht, kreativ um...
Der Körper ist, in Verbindung mit dem schöpferischem Bewusstsein und seiner Lebenskraft, ein Wunderwerk und eine Hülle, die eigene Weisheit besitzt.
Wenn der mind nicht still werden will, wenn wir uns hinsetzen zur Meditation, hilft uns die Zentrierung im Körperfluss, die stille Weite des Seins zu betreten.
Im jahrelangen Prozess der Selbst-annahme von allem, was IST von Seiten des sich entleerenden Ichs trägt die Körperhülle die Auflösung der Lebens-und Seelengeschichte mit und „hilft“ so dem
ABSOLUTEN immer mehr „Gestalt anzunehmen“ und die un-begrenzte Kraft, die aus dem EINEN kommt, zu verankern in der physischen Ebene, z.B. auch mittels der Neudefinition des Fühlens (über die
Neurotransmitter etwa) und des Körpergewahrseins:
In den Zellen gespeicherte Erinnerungen, vor allem aber auch die im pranisch-astralen Körper vibrierenden alten Muster und Programme werden mittels der magischen Möglichkeiten der Einheit von
Körper und Geist aufgelöst bzw. neu gestaltet.
All das geschieht spontan und auf enorm intelligente kreative Weise und alles, was das leere Ich dabei tun kann, ist, in Hingabe zu verharren.
In allen Organen, selbst bis ins Skelett gleichen sich die physische und die astral-feinstofflichen Körperhüllen dem freien Wind an, der aus den Tiefen des Seins kommt.
Die Körper-Geist-Ichebene kann diese Prozesse erleben als diffuse Ängste, objektlose Wut, enorme Verletzlichkeit und auf der Körperebene als Erschöpfungzustände, Antriebslosigkeit und als
Schlafstörungen.
Veränderungen in der astralen Hülle beim Leer-werden der Lebens- und Seelengeschichte durch die beständige, kompromisslose Ausrichtung des Ichs auf das ewig Seiende, können als
physischer Schmerz (in den Gelenken, im Skelett, im Darm etc.) wahrgenommen werden.
Die Körperhüllen, die Instrument der kreativen Bewegungen des universellen Schöpfungsbewusstseins sind, beherbergen immer auch das Vergängliche und das Besondere beim Träumen des großen
Traums.
8. Schlüssel der Einheitsfindung
für das „hilflose“ Ich, das zwischen Sein und Nicht-Sein, zwischen der Ichheit in der Ausrichtung auf die Erfordernisse des materiellen Lebens und der Seinsgegebenheit des Absoluten hin- und
herschwankt und ab und an „in der Falle“ sitzt:
* Barmherzig sein mit mir und mit dem, was ist (oder nicht ist) – keine Selbstverletzung, liebevoll auf „mein“ Leben sehen
* das Alte verlassen bedeutet, Leben zuzulassen auf neue Weise, wie immer es auch auf mich zukommt, den Dingen Raum geben, Un-Vollkommenes erlauben
* die grund-legende Haltung des Ich dabei ist es, Abstand zu halten, Zeuge zu sein für das, was im Leben passiert – keine Wertungen der Ichebene zu beachten, keine Einmischungen der Ichebene
(Angst-Abwehr oder Sehnen–Wollen)
Am besten, das Ich tritt zur Seite und lässt das Leben fließen wie es fließen will und beschränkt sich auf die klare, beharrliche Ausrichtung auf das Absolute
* das bedeutet auch: keine Identifikation mit dem, was grade ist - in Gleichmut verharren
* Das Ewige freisetzen in dem, was grade ist: Leben an-erkennen im wissenden Blick (Position des Zeugen):
aus dem Blickwinkel des Zeugen ist ein Konflikt nicht unbedingt ein Konflikt, sondern möglicherweise ein wirklich kreativer Weg der Einheit, sich selbst zu erfahren und Formen des Widerstands im
innen und außen zeigen sich als Teil der Gesetzmäßigkeiten, die zu den Dynamiken von Leben und Sein, von
Ich-Tod und Selbstgewahrsein gehören...
Die tiefe Kraft der Einheit des Lebens anzuerkennen, bedeutet, alles, was Leben (mit sich) bringt zu lieben.
Die Liebe ist das Kleid der Einheit, das allem Harmonie bringt und Leben immer zum Absolut- Seienden hin entgrenzt.
Eine solche Haltung im Leben zu üben, erlaubt dem sich einenden Ich, den enormen existenziellen Druck aufzulösen, der für menschliches Leben in der Abspaltung vom Wesentlichen so
bezeichnend ist und frei schwingend lebendig zu SEIN.